Zwei homosexuelle Männer im Iran hingerichtet – insgesamt 47 Exekutionen im Januar

Das iranische Regime hat zwei homosexuelle Männer namens Mehrdad Karimpour und Farid Mohammadi hingerichtet. Das berichtet die iranische Menschenrechtsorganisation Human Rights Activists News Agency (HRANA). Zuvor saßen sie sechs Jahre lang im Todestrakt des Maragheh-Gefängnisses im Nordwesten des Landes.

Laut HRANA wurden erst im vergangenen Juli zwei schwule Männer in Maragheh hingerichtet. Insgesamt habe Iran im vergangenen Jahr 299 Personen getötet. Homosexualität ist in Iran illegal und kann wie Vergewaltigung mit der Todesstrafe geahndet werden.

In dem Land drohen Homosexuellen 100 Peitschenhiebe, wenn sie sich outen. Wird ein Paar bei homosexuellen Handlungen erwischt, dann kann die Todesstrafe verhängt werden. Nicht selten werden die für schuldig Befundenen in Schauhinrichtungen an Kränen auf öffentlichen Plätzen aufgehängt.

Experten schätzen, dass seit der Islamischen Revolution von 1979 zwischen 4000 und 6000 Menschen wegen homosexueller Handlungen hingerichtet worden sind.

Die Internationale Vereinigung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle und Intersexuelle (ILGA) listet in ihrem Ende 2020 veröffentlichten Bericht insgesamt 69 UNO-Mitgliedstaaten, in denen Homosexualität ein Verbrechen ist.

In sechs dieser Länder kann für gleichgeschlechtlichen Sex die Todesstrafe verhängt werden. Neben Iran sind das Saudi-Arabien, der Jemen, Nigeria, Mauretanien und das Königreich Brunei. In weiteren fünf Ländern, darunter Afghanistan und Somalia, gibt es ILGA zufolge zumindest Hinweise darauf, dass die Todesstrafe angewendet wird.

Menschenrechtsgruppen zufolge wurden im Iran im Januar 2022 mindestens 47 Menschen wegen verschiedener Delikte hingerichtet.

Quelle: https://www.spiegel.de/ausland/homosexualitaet-iran-exekutiert-zwei-schwule-maenner-a-1bcc09dd-a219-4bd6-8e60-4cbd210e203e