Alabama: Joe Nathan James Jr. hingerichtet – gegen den Willen der Familie des Opfers

Mit rund dreistündiger Verspätung wurde am Donnerstagabend der 50-jährige Joe Nathan James Jr. durch den US-Bundesstaat Alabama mit einer tödlichen Injektion hingerichtet.

Er war zum Tod verurteilt, weil er 1994 seine 26-jährige Ex-Freundin Faith Hall erschossen hatte, die zuvor von ihm nach Trennung der beiden wiederholt verfolgt und belästigt worden war.

Die Gefängnisbehörde machte keine genauen Angaben über den Grund für die Verzögerung bei der Vollstreckung des Todesurteils. Es habe nichts Ungewöhnliches gegeben, man habe die Zeit nur gebraucht um sicherzustellen, dass die Prozesse zur Exekution von Joe James Jr. korrekt durchgeführt würden.

Sowohl der Generalstaatsanwalt Alabamas als auch Gouverneurin Kay Ivey erklärten nach der Hinrichtung, der Gerechtigkeit sei genüge getan worden. Obgleich James‘ Schuld nicht in Frage steht, bezweifeln Kritiker massiv die Richtigkeit dieser Behauptung.

Denn die Familie des Opfers Faith Hall hatte sich klar gegen die Hinrichtung des Täters ausgesprochen und eine Umwandlung des Todesurteils in eine lebenslange Haftstrafe ohne Möglichkeit der Bewährung gefordert:

„Wir haben gehofft, dass der Staat kein Leben nehmen würde, nur weil ein Leben genommen wurde, und wir haben Mr. Joe Nathan James Jr. für seine Grausamkeiten gegenüber unserer Familie verziehen. … Wir beten, dass Gott uns erlaubt, nach dem heutigen Tag Heilung zu finden, und dass unser Strafrechtssystem eines Tages auf die Schreie von Familien wie der unseren hören wird, auch wenn es gegen die Wünsche des Staates geht. Unsere Stimmen sind wichtig und das Leben von Joe Nathan James Jr. ist es auch.“

Die Angehörigen von Faith Hall hatten es abgelehnt, der Hinrichtung als Zeugen beizuwohnen.

Quelle: https://www.al.com/news/birmingham/2022/07/joe-nathan-james-jr-set-to-be-executed-tonight-for-1994-killing-of-ex-girlfriend-in-alabama.html