Texas: Kosoul Chanthakoummane hingerichtet – gegen den Willen des Vaters des Opfers
Am Mittwochabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 41-jährige Kosoul Chanthakoummane mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet.
Er war zum Tod verurteilt, weil er 2006 eine 40-jährige Immobilienmaklerin mit über 30 Messerstichen getötet haben soll. Chanthakoummane selbst beteuerte über die Jahre immer wieder seine Unschuld.
Tatsache ist, dass im Prozess gegen ihn Beweismittel wie Bissabdrücke oder Zeugenaussagen unter Hypnose akzeptiert wurden. Bissabdruck-Beweise sind aufgrund ihrer Unzuverlässigkeit inzwischen in Texas nicht mehr erlaubt.
Der Einsatz von Hypnose bei Zeugenbefragungen wurde vor anderthalb Jahren eingestellt. Sein aktueller Berufungsanwalt lehnte es ab, eine letzte Berufung beim Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten einzureichen, weil er es für Zeitverschwendung hielt.
Chanthakoummanes Mutter wohnte der Hinrichtung ihres Sohnes als Zeugin bei. Von der Opferseite war niemand anwesend. Der Vater des Opfers, der im Vorjahr verstarb, hatte Chanthakoummane vergeben und sich wiederholt gegen die Hinrichtung ausgesprochen, so auch in einem bewegenden Video-Clip.
Die Organisation Death Penalty Action war vor Ort und berichtete im Rahmen einer Online-Mahnwache. Bereits an den Vortagen gab es Videokonferenzen für Updates, an denen Kosoul Chanthakoummane selbst telefonisch teilnahm.
Weitere Informationen:
Death Watch: Father Forgave, Texas Doesn’t
Witness of Mercy: A Father’s Forgiveness (Video)