Texas richtet Robert Fratta hin – mit seit Jahren abgelaufenen Medikamenten

Am Dienstagabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 65-jährige Robert Fratta mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war zum Tod verurteilt, weil er 1994 im Zusammenhang mit einem Sorgerechtsstreit über die drei gemeinsamen Kinder den Mord an seiner von ihm getrennten Frau in Auftrag gegeben haben soll.

Fratta bestritt seit jeher die Tat. Seine Verurteilung beruhe fast ausschließlich auf der Aussage eines einzigen Zeugen, der im Gegenzug dafür Immunität vor Strafverfolgung erhalten habe.

Die Hinrichtung Frattas erfolgte mit einer guten Stunde Verspätung, weil noch Eilverfahren anhängig waren. Stunden zuvor hatte eine Richterin einen Aufschub verfügt, weil die Hinrichtungsdrogen abgelaufen seien. Das texanische Berufungsgericht hob den Aufschub seinerseits auf, was durch das oberste Gericht von Texas Bestätigung fand.

Aufgrund der Lieferschwierigkeiten von Chemikalien für Hinrichtungen bezieht Texas sein Pentobarbital schon einige Jahre aus unbekannten Quellen sogenannter Compounding Pharmacies, die den Wirkstoff selbst zusammenmischen.

Seit Jahren verlängert die texanische Strafjustizbehörde das Verfallsdatum ihrer tödlichen Dosen Pentobarbital, nachdem sie den Wirkstoffgehalt erneut getestet hat. Strafverteidiger haben diese Praxis kritisiert und behauptet, dass die Tests nicht korrekt durchgeführt würden und dass alte Medikamente einen schmerzhaften Tod verursachen können.

Die sieben Dosen Pentobarbital, von denen die Gefängnisbehörde (TDCJ) zuletzt berichtete, dass sie vorrätig sind, sollten ursprünglich vor zwei oder mehr als drei Jahren ablaufen, so die Anwälte der Gefangenen. Das TDCJ hat seitdem die Verfallsdaten der Medikamente auf September und November umetikettiert.

Quelle: https://www.texastribune.org/2023/01/10/texas-robert-fratta-execution-expired-drugs/