Zwei Hinrichtungen in Texas innerhalb von drei Tagen: Gary Green und Arthur Brown Jr.
Am Dienstagabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 51-jährige Gary Green mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital hingerichtet.
Er war zum Tod verurteilt, weil er 2009 seine Freundin und deren sechsjährige Tochter ermordet hatte, nachdem die Freundin sich von ihm trennen wollte. Am Tag der Morde hatte sie zwei Briefe an Green geschrieben, in denen sie ihm mitteilte, dass sie ihn zwar liebe, aber „das tun müsse, was das Beste für mich sei“.
In seinem eigenen Brief, der wütend und weitschweifig war, äußerte Green die Überzeugung, dass seine Freundin und ihre drei Kinder in ein Komplott gegen ihn verwickelt gewesen seien. Zwei der Kinder überlebten, obwohl Green insgesamt fünf Leben hatte nehmen wollen, inklusives seines eigenen. Stattdessen hatte er sich der Polizei gestellt und die Morde gestanden.
Seine Anwälte wiesen vergeblich darauf hin, dass ihr Mandant geistige Einschränlungen und eine lange dramatische Geschichte psychischer Störungen vorzuweisen hatte.
„Ich habe nicht nur ein, sondern zwei Menschenleben genommen, die wir alle geliebt haben, und ich musste damit leben, während ich hier war. Ich bitte euch, mir zu verzeihen, nicht für mich, sondern für euch alle. Ich werde heimgehen und ihr werdet hier sein. Ich möchte sicherstellen, dass ihr nicht leidet. Ihr müsst mir verzeihen, um geheilt zu werden und weiterzumachen“, sagte Green in seinem letzten Statement.
Weitere Informationen:
„Death to Insanity“ – Poem by Gary Green – provided to GCADP
„Tod dem Wahnsinn“ – Deutsche Fassung des Gedichts von Gary Green – Audio
Am Donnerstagabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 52-jährige Arthur Brown Jr. mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet.
Er soll an einem 1992 verübten drogenbedingten vierfachen Mord beteiligt gewesen sein; eines der Opfer ware eine im 9. Monat schwangere Frau. Komplize Marion Dudley wurde bereits 2006 hingerichtet, ein weiterer Mittäter erhielt eine lebenslange Haftstrafe.
Arthur Brown Jr. beteuerte bis zuletzt seine Unschuld an dem Verbrechen, und tatsächlich basierte seine Verurteilung u.a. auf forensischen Beweisen, die ein Gericht als „eindeutig fehlerhaft“ bezeichnet hat, und Augenzeugenaussagen, die durch fehlerhafte Polizeimethoden gewonnen wurden.
In jüngster Zeit hatten Browns neue Anwälte Beweise aufgedeckt – die zuvor von der Staatsanwaltschaft unterdrückt wurden -, die zeigen sollen, dass nicht Arthur Brown Jr., sondern andere Männer den Mord begangen haben.
Darüber hinaus haben Browns Geschworene nie die Geschichte seiner Kindheit gehört, die geprägt war von bitterer Armut, körperlichem und emotionalem Missbrauch und Gewalt. Auch erfuhren sie nichts über seine intellektuelle Beeinträchtigungen und seine Symptome einer fetalen Alkoholkrankheit.
Browns Anwälte erklärten auch, dass die Verurteilung ihres Mandanten durch rassistische Voreingenommenheit getrübt wurde, weil einer der Geschworenen ihn aufgrund seiner schwarzen Hautfarbe für schuldig befunden habe.
Quellen:
https://www.washingtonpost.com/national/2023/03/07/texas-execution-gary-green-dallas-deaths/955d3844-bcad-11ed-9350-7c5fccd598ad_story.html
https://abc13.com/arthur-brown-jr-execution-texas-inmate-death-penalty-four-people-killed-in-houston-1992-sentence/12933841/