Missouri: Johnny Johnson hingerichtet – trotz massiver mentaler und psychischer Störungen
Am Dienstagabend wurde im US-Bundesstaat Missouri der 45-jährige Johnny Johnson mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war zum Tod verurteilt, weil er 2002 ein sechsjähriges Mädchen entführt und nach dem Versuch, sie zu missbrauchen, erschlagen hatte.
Johnson hat in einer kurzen handschriftlichen Erklärung, die die Gefängnisbehörde wenige Stunden vor der Hinrichtung veröffentlichte, seine Reue zum Ausdruck gebracht. „Gott segne uns. Es tut mir leid für die Menschen und die Familie, die ich verletzt habe“, hieß es in seiner Erklärung.
In Johnsons Prozess hatten die Verteidiger ausgesagt, dass ihr Mandant – ein ehemaliger Sträfling, der sechs Monate vor der Tat aus einer staatlichen psychiatrischen Einrichtung entlassen worden war – seine Schizophrenie-Medikamente nicht mehr nahm und sich in den Tagen vor dem Mord merkwürdig verhielt.
Auch aktuell argumentierten seine Anwälte vergeblich, dass ihr Mandant aufgrund seiner schweren psychischen Störungen nicht hingerichtet werden dürfe, da er den Zusammenhang zwischen seiner Tat und seiner Strafe nicht erfassen könne. In den letzten Berufungen erklärten die Vertreter Johnsons, dieser habe Wahnvorstellungen darüber gehabt, dass der Teufel seinen Tod benutze, um das Ende der Welt herbeizuführen.
Die Haltung der Opferangehörigen ist, wie so häufig, auch in diesem Fall zwiegespalten. Während der Vater des Mädchens laut Aussage der Anwälte die Todesstrafe ablehnt, forderte eine Großtante den Gouverneur stark emotional zur Vollstreckung des Todesurteils auf.