Ivan Cantu in Texas hingerichtet – trotz massiver Zweifel an seiner Schuld
Am Mittwochabend ist in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 50-jährige Ivan Cantu mit einer tödlichen Injektion hingerichtet worden.
Er war zum Tod verurteilt für die Ermordung seines Cousins und dessen Verlobter im Jahr 2001, beteuerte jedoch immer und noch auf der Hinrichtungsliege sein Unschuld.
Tatsächlich hatte Cantu im Prozess einen schlechten Verteidiger, der keine Zeugen aufrief, keine Beweise vorlegte und keine Sachverständigengutachten beauftragte. Es wurden nicht besser in den Berufungen und seine aktuelle Anwältin verzichtete auf die üblichen letzten Anträge beim Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten.
Die Staatsanwaltschaft wiederum hat über ein Jahrzehnt Beweismittel gegenüber der Verteidigung zurückgehalten und der Hauptbelastungszeuge hat nachweislich einen Meineid geleistet.
Eine Podcast-Reihe mit über 40 Folgen ist dem Fall Ivan Cantu im Detail nachgegangen und kommt zu dem Ergebnis, dass es massive Zweifel an der Schuld Cantus gibt.
Doch kein Argument war in der Lage, die Vollstreckung des Todesurteils zu verhindern, ebenso wenig wie über 150.000 Unterschriften und die Fürsprache Prominenter wie Kim Kardashian oder Martin Sheen.
Ivan Cantus geistlicher Beistand war auf seinen Wunsch hin die berühmte Aktivistin gegen die Todesstrafe Sister Helen Prejean, Autorin des Buches „Dead Man Walking“, dessen Verfilmung mit Susan Sarandon und Sean Penn nicht weniger Aufmerksamkeit erregte.