USA: Steven Nelson in Texas und Demetrius Frazier in Alabama wurden hingerichtet

Innerhalb von nur 24 Stunden wurden in den USA zwei Todesurteile vollstreckt – Steven Nelson wurde in Texas, Demetrius Frazier in Alabama hingerichtet.

Texas

Am Mittwochabend wurde im US-Bundesstaat Texas der 37-jährige Steven Nelson mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital hingerichtet. Er war zum Tod verurteilt für die Ermordung eines jungen Pastors in der Region Dallas im Jahr 2011 im Zuge eines Raubüberfalls.

Nelson selbst bestritt nicht, an dem Raub beteiligt gewesen zu sein, wohl aber den Mord. Er habe bloß Schmiere gestanden, während zwei Komplizen für den Mord verantwortlich seien.

Robert Dunham vom Death Penalty Policy Project, früher Direktor des Death Penalty Information Centers, erklärte in seiner Einschätzung, Nelson habe den Mord nicht begangen, ihn nicht beabsichtigt und nichts von ihm gewusst. Doch unter dem „Law of Parties“ genannten Gesetz in Texas können alle an einer Tat Beteiligten zum Tod verurteilt werden.

Allerdings wurden Nelsons von ihm als Komplizen identifizierte Männer nicht für die Tat zur Rechenschaft gezogen – sie hatten Alibis, die allerdings nicht weiter überprüft wurden.

Wie Robert Dunham weiter erklärte, gehörte Steven Nelsons Fall auch zu denjenigen, in denen den Geschworenen rassistischerweise vermittelt wurde, es bestehe erhöhte Rückfallgefahr, weil Nelson ein Schwarzer ist.

Medienberichten zufolge hat sich die christliche Kirchengemeinde, in der das Opfer als Pastor tätig war, nicht von der Todesstrafe für den Täter distanziert, sondern diese befürwortet.

Alabama

Am Donnerstagabend wurde im US-Bundesstaat Alabama der 52-jährige Demetrius Frazier hingerichtet. Zum vierten Mal kam dabei die Stickstoff-Hypoxie zur Anwendung. Das heißt, der Gefangene atmet über eine Maske reinen Stickstoff ein, sodass er an Sauerstoffmangel stirbt.

Frazier war zum Tod verurteilt, weil er 1991 eine 41-jährige Frau überfallen, vergewaltigt und ermordet hatte. Er saß einige Zeit später bereits mit einer lebenslangen Haftstrafe im US-Staat Michigan im Gefängnis, als er den in Alabama verübten Mord gestand.

Nachdem er dort zum Tod verurteilt wurde, brachte man ihn nach Michigan zurück, weil er zuerst seine dortige Strafe zu verbüßen hatte. Doch 2011 traf der damalige Gouverneur von Michigan die Entscheidung, Demetrius Frazier wieder nach Alabama verbringen zu lassen – Juristen erklären, dass er das nicht hätte tun dürfen, und tatsächlich wurde Frazier weiterhin als Gefangener in Gewahrsam von Michigan geführt.

Fraziers Anwalt sowie seine Mutter und zahlreiche Aktivisten wandten sich an die heutige Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer, um sie dazu zu bewegen, den Fehler ihres Vorgängers zu korrigieren und Frazier zurück nach Michigan zu holen. Es hätte seine Hinrichtung verhindert, denn Michigan hat schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts keine Todesstrafe mehr.

Doch Whitmer äußerte sich nicht, bis sie am Tag von Fraziers Hinrichtung öffentlich erklärte, es liege nicht in ihrer Hand. Nicht nur Frazier selbst in seinen letzten Worten, sondern auch zahlreiche seiner Unterstützer zeigten sich tief enttäuscht von Gretchen Whitmer.

Quellen:
https://eu.usatoday.com/story/news/nation/2025/02/05/steven-nelson-executed-texas-clint-dobson/78228878007/
https://apnews.com/article/alabama-execution-demetrius-frazier-nitrogen-gas-e1b391e1e157f2815be1baa248737778