USA: James Ford in Florida und Richard Tabler in Texas am selben Tag hingerichtet

Am Donnerstagabend wurden in den USA zwei Häftlinge im Abstand von einer Stunde in zwei verschiedenen US-Bundesstaaten hingerichtet.

Florida

Der 64-jährige James Dennis Ford wurde im US-Bundesstaat Florida mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er war zum Tod verurteilt, weil er 1997 bei einem Ausflug einen Kollegen und dessen Frau ermordet hatte – vor den Augen von deren knapp zwei Jahre alter Tochter, die überlebte.

James Ford wuchs, missbraucht und vernachlässigt, in einer Familie von Alkoholikern auf. Dennoch hing er sehr an seinem Vater – sein Tod stürzte Ford in tiefe Verzweiflung. Zur Tatzeit trank James Ford selbst mehr als 20 Bier pro Tag, litt außerdem unter unkontrollierter Diabetes, die zu Blackouts mit gewalttätigem Verhalten führen konnte.

Ford hatte schon als Kind einen niedrigen IQ. Objektive psychologische Tests ergaben, dass er mental auf dem Entwicklungsstand eines 14-Jährigen war. Laut Experten konnte keine antisoziale Persönlichkeitsstörung bei ihm gefunden werden.

Weder vor der Ermordung des Ehepaars noch in den Jahrzehnten im Todestrakt fiel er durch gewaltsames Verhalten auf. Ein entgleister Blutzucker zusammen mit dem Alkoholmissbrauch könnte daher die Tat erklären, so die Unterstützer von James Ford.

Texas

Der 46-jährige Richard Lee Tabler wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet. Er war zum Tod verurteilt, weil er 2004 den Mitinhaber eines örtlichen Stripclubs, mit dem er Geschäfte gemacht hatte, sowie dessen Freund erschossen hatte.

Zwei Tage später erschoss Tabler zwei junge Tänzerinnen des Clubs. „Ich war innerlich von nichts als Wut und Hass auf alle erfüllt, auch auf mich selbst“, beschrieb er seine Gefühle zu der damaligen Zeit.

Tabler war ein Scheidungskind und pendelte als Teenager ständig zwischen seinen Eltern in Kalifornien und Florida. Er litt unter einer bipolaren Störung sowie unter ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung), nahm Drogen – die Störungen blieben unbehandelt.

Seit langem verspürt er „große Reue für seine Taten und die Person, die er früher war“, schrieben Tablers Anwälte in ihrem Gnadengesuch. „Er versteht, dass er kein Recht hatte, seine Opfer ihren Angehörigen zu entreißen, und er fühlt sich schrecklich wegen des Leids, das er diesen Familien zugefügt hat.“

Tablers 77-jährige Mutter sowie seine Schwester und weitere Angehörige sagten, dass er nicht mehr derselbe Mensch sei, sondern sich zu einem liebevollen und selbstlosen Mann entwickelt hätte, der es nicht verdient habe zu sterben. Tabler selbst sage, dass er seine Verbrechen zutiefst bereue und mit seinem bevorstehenden Tod im Reinen sei.

„Es vergeht kein Tag, an dem ich meine Taten nicht bereue“, sagte er in seinen letzten Worten, die sich direkt an die Familienangehörigen seiner Opfer richteten. „Ich hatte kein Recht, Ihnen Ihre Liebsten zu nehmen. Es tut mir zutiefst leid.“

Richard Tabler wurde dadurch bekannt, dass er 2008 mit einem illegalen Mobiltelefon einen texanischen Senator anrief, der sich dadurch bedroht fühlte – das Ausmaß des riesigen Problems illegaler Handys in texanischen Gefängnissen kam daraufhin ans Licht. Tabler hielt daran fest, dass er den Senator nicht habe bedrohen, sondern auf die katastrophalen Haftbedingungen habe aufmerksam machen wollen.

Quellen:
https://apnews.com/article/florida-execution-james-ford-double-murder-8bd28331219f83de4cd42abe914453c8
https://eu.usatoday.com/story/news/nation/2025/02/13/texas-execution-richard-lee-tabler-florida/78533711007/