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03.02.2006 | USA: Schmerzen bis zuletzt

Wenn zum Tode Verurteilte aber durch die Spritze sterben sollen, ohne lange zu leiden, muss vor allem eines stimmen: die Anästhesie

Bei einer guten Narkose sollte der Todeskandidat während der eigentlichen Exekution bereits bewusstlos sein und keine Schmerzen empfinden. Eben deshalb besteht die Todesspritze aus drei aufeinander folgenden Injektionen. Zunächst wird das Narkosemittel Thiopental gespritzt. Erst danach erhält der Verurteilte eine Substanz, die seine Muskeln lähmt, und schließlich Kaliumchlorid, damit das Herz zu schlagen aufhört.Doch ausgerechnet bei der Anästhesie werde geschlampt, beklagten die Ärzte aus Miami im Lancet. 'Ohne ausreichende Narkose aber spürt der Verurteilte, wie er langsam erstickt', bestätigte der Anästhesie-Professor Hans Georg Kress vom Allgemeinen Krankenhaus Wien der Süddeutschen Zeitung .

Der Mensch habe Todesangst, und das Kaliumchlorid könne 'entsetzliche Schmerzen' verursachen. Wegen der lähmenden zweiten Injektion sei der Sterbende nicht einmal imstande, dies auszudrücken.

'Im Operationssaal überprüfen wir die Narkosetiefe, indem wir die Reflexe des Augenlids testen', erläutert Kress. Diese Mühe machen sich die staatlichen Henker in den USA jedoch nicht, wie Exekutionsprotokolle ergaben, die Leonidas Koniaris ausgewertet hat. 01.02.2006

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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