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18.01.2006 | USA: Todesstrafengegner hoffen auf weitere DNA-Tests

Im Fall des 1992 wegen Mordes und Vergewaltigung zum Tode verurteilten Roger Coleman hatte zum ersten Mal ein US-Gouverneur angeordnet, dass ein Labor posthum eine DNA-Probe des Hingerichteten überprüfen soll.

Wäre Colemans Unschuld, die er bis kurz vor seinem Tod immer wieder beteuert hatte, bewiesen worden, hätten Menschenrechtler endlich ein langersehntes, schlagkräftiges Argument gegen die Todesstrafe gehabt: den endgültigen Nachweis, dass das US-Justizsystem nicht darüber erhaben ist, sich zu irren - und einen Unschuldigen im Namen des Staates zu töten. Doch der Test ergab: Coleman war schuldig.

Dennoch hoffen diejenigen, die sich für eine Abschaffung der Todesstrafe einsetzen, auf ein Umdenken. Andere Gouverneure könnten dem Beispiel des Amtskollegen aus Virginia, Mark Warner, folgen und DNA-Tests für Hingerichtete zulassen. Bei mehreren hundert Fällen lägen noch DNA-Proben vor, die man nutzen könne, sagt Peter Neufeld, Direktor des Innocence Project, einer Initiative zur Überprüfung von zweifelhaften Urteilen.

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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