zurück zur Übersicht

15.10.2013 | Iran: Häftling überlebte Hinrichtung

Der staatlichen Webseite des iranischen Nachrichtensenders Jam-e-Jam Online zufolge wurde am 9. Oktober im Gefängnis von Bodschnurd ein Mann für den Besitz von einem Kilo Crystal gehängt und für tot erklärt. Einen Tag später stellte sich heraus, dass der Verurteilte überlebt hatte.

Der als „Alireza M.“ identifizierte 37 Jahre alte Mann habe demnach große Angst gehabt, als man ihm zum Galgen führte.

Zwölf Minuten nach Beginn der Exekution stellte ein forensischer Mediziner den Tod fest und der Richter unterzeichnete in Anwesenheit weiterer Beamter den Totenschein. Anschließend wurde der Leichnam in den Kühlraum gebracht.

Am darauffolgenden Tag, dem 10. Oktober, der Internationaler Tag gegen die Todesstrafe ist, bemerkten Mitarbeiter im Kühlraum, dass der Totgeglaubte noch atmete. Er wurde laut dem Bericht daraufhin in ein Krankenhaus überführt. Wie es heißt, sei sein Zustand zufriedenstellend.

Angehörige hatten am 10. Oktober den Leichnam für die Beerdigung abholen wollen und waren überglücklich, dass der Vater von zwei Töchtern noch am Leben war.

Nun soll sich der Häftling soweit wieder erholen, dass er erneut gehängt werden kann - dies gab auf Anfrage Mohammad Erfan, Richter am Verwaltungsgericht, bekannt. Der Mann sei vom Revolutionsgericht zum Tode verurteilt worden und das Urteil werde auch vollstreckt, sobald das ärztliche Personal bestätigt, dass sein Gesundheitszustand ausreichend wiederhergestellt ist.

Iran Human Rights fordert das Ausland auf, das Leben des Mannes zu schützen. Man dürfe nicht hinnehmen, dass ein Mensch einer derartigen Tortur ein zweites Mal ausgesetzt wird.

Quelle: Iran Human Rights

 

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

zurück zur Übersicht