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05.07.2016 | Irak: Gruppenhinrichtung nach Terroranschlag in Bagdad

Das irakische Justizministerium gab gestern bekannt, fünf mutmassliche Terroristen in der Hauptstadt Bagdad hingerichtet zu haben. Die Regierung kündigte zudem an, alle weiteren wegen Terrorismus zum Tode Verurteilten ebenfalls unverzüglich exekutieren zu lassen.

Einen Tag nach dem Terroranschlag auf Bagdad, zu dem sich der Islamische Staat bekannt hatte und über 200 Menschen ums Leben kamen, gab das irakische Justizministerium die Hinrichtung fünf massgeblicher Terroristen bekannt. Alle fünf Männer sollen demnach am gleichen Tag in der irakischen Hauptstadt exekutiert worden sein.

Bei dem Bombenanschlag auf den Stadtteil Karada vergangenen Sonntag handelte es sich um den tödlichsten im Irak verübten Anschlag durch den IS seit über einem Jahr. 

Auch Iraks Premierminister Haider Abadi reagierte auf den Anschlag und verkündete gestern öffentlich gegenüber den Lokalmedien, alle weiteren wegen terroristischer Aktivitäten zum Tode Verurteilten und Inhaftierten ebenfalls unverzüglich exekutieren zu lassen.

Laut  Amnesty International sollen im Irak allein in den ersten zwei Monaten diesen Jahres rund 100 Personen zum Tode verurteilt worden sein. Aktuell liegen keine genauen Zahlen über die derzeit in Todestrakt Inhaftierten vor, Schätzungen belaufen sich auf über 1800 Personen. 

Weitere Informationen zu der Todesstrafe im Irak finden Sie in unserem Länderbericht "Die Todesstrafe im Irak".

Quellen und weitere Informationen zu den heutigen Nachrichten:

"The Latest: Iraq executes 5 a day after bombing", StarTribune vom 5. Juli 2016; "Iraqi PM Orders Immediate Execution of all Terrorists on Death Row", Sputnik News vom 5. Juli 2016; "Irak: Zahl der Anschlagsopfer steigt auf mehr als 200", Zeit online vom 3. Juli 2016.

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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