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06.04.2017 | Arkansas: Übereilte Hinrichtungswelle löst bei Gefängnismitarbeitern Bedenken aus

Das letzte Mal, als ein Bundesstaat versucht hat, zwei Insassen an einem Tag hinzurichten, ging das gründlich schief. Ein Venenzugang rutschte heraus und die Chemikalien verteilten sich überall in der Todeskammer. Der enorme Druck bei zwei Hinrichtungen am Tag zeige Fehler im Protokoll auf, so Mitarbeiter des Gefängnisses.

Dies ereignete sich 2014 in Oklahoma und hält nun offenbar Arkansas nicht davon ab, ebenfalls zwei Hinrichtungen pro Tag an je vier Tagen durchführen zu wollen. Und das, obwohl dort seit zwölf Jahren niemand mehr exekutiert wurde.
Aber Gouverneur Hutchinson verteidigt die Dringlichkeit des Plans, da Ende des Monats das Haltbarkeitsdatum des schwer zu beziehenden Medikaments Midazolam abläuft.

Einige ehemalige Gefängnisaufseher äußerten sich zu Arkansas’ Plan und bezeichnen ihn als rücksichtslos. Die übereilte Ansetzung erhöhe die Gefahr von Fehlern und auch den psychischen Druck seitens des Gefängnispersonals.
Die meisten Bundesstaaten haben in den vergangenen 20 Jahren darauf verzichtet, mehrere Hinrichtungen an einem Tag durchzuführen. Zum Teil auch wegen der zusätzlichen Belastung der Angehörigen und der Gefängnismitarbeiter, die einer Hinrichtung beiwohnen müssen.

Die Anwälte der acht Insassen versuchen mit einer Klage vor dem Bundesgericht, die Hinrichtungen aufzuhalten. Doch die republikanische Staatsanwältin Rutledge ist auf einen Kampf eingestellt und will dafür sorgen, dass alles nach Plan läuft.
Sie ist für die Todesstrafe und der Meinung, die Opferfamilien sollten nun Gerechtigkeit erfahren, so das Büro der Staatsanwältin.

Quelle mit ausführlichem Bericht:
wkzo.com/news/articles/2017/apr/05/arkansas-hurried-execution-plan-sparks-concern-for-prison-staff/
(05.04.2017, Jon Herskovitz)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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