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25.01.2019 | Ohio: Mitglied des Bewährungsausschusses kündigt und nennt Ausschuss geheimniskrämerisch und schädlich

Demokratin Shirley Smith trat von ihrem Posten im Bewährungsausschuss in Ohio zurück und sagte, der Ausschuss sei unwirksam, geheimnisvoll und schädlich. Sie beendete somit zum Ende des letzten Jahres ihre dreijährige Amtszeit und verzichtet so auf 90 000 US-Dollar Jahresgehalt.

Als sie im Februar 2015 während der Amtszeit des Gouverneurs Kasich in den Bewährungsausschuss berufen wurde, sagte Smith, sie habe schnell gelernt, dass "es ein langer, holpriger Ritt würde, während sie durch ein komplexes System von Richtlinien und Verfahren navigierte, das weder prinzipientreu noch einheitlich war.“ Ihrer Meinung und Erfahrung nach arbeite der Ausschuss, als eine geheime Gesellschaft funktionierend, die auf Studienfreundschaften, Besitz und Positionen innerhalb der Behörde basiert, so, dass sie die absolute Macht behalte.

In einer vierseitigen Kolumne, die in den Medien veröffentlich wurde, beschuldigte Smith das DRC-Gericht und die Direktorin Cynthia Mausser, Mitglieder mit "ihren intriganten Machenschaften" aus dem Ausschuss vertrieben zu haben.
Mausser, die von 2001 bis 2015 im Vorstand tätig war und nun den Vorstand leitet, wurde nicht zur Beantwortung der Vorwürfe von Smith zur Verfügung gestellt.
Stattdessen gab Ohios Ausschuss eine schriftliche Erklärung heraus, dass die Regeln und Richtlinien des Bewährungsausschusses öffentlich seien und die Abteilung außerdem Mitarbeiter ermutige Vorschläge einzubringen. Darüber hinaus gebe das Landesrecht und die Verfassung den Opfern von Straftaten bestimmte Rechte im Bewährungsverfahren. Bewährungshelfer, die die gesetzlichen Anforderungen erfüllen, werden ausgewählt.

Der Bewährungsausschuss hat einen Ermessensspielraum hinsichtlich der Freilassung oder Beibehaltung des Strafmaßes von Häftlingen, die vor einer größeren staatlichen Gesetzesänderung im Jahr 1996 verurteilt wurden, und von über etwa 3.200 Häftlingen, die nach 1996 wegen Mordes und Sexualverbrechen gegenüber Kindern zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt wurden. Der Ausschuss prüft ebenfalls Begnadigungsanträge und gibt Empfehlungen an den Gouverneur ab.

Bret Vinocur, ein seit 17 Jahren aktiver Menschenrechtler von „BlockParole.com“, sagte, er stimme in vielen Teilen Smiths Kritik zu.
"Wir haben keine Ahnung, nach welchen Kriterien sie Bewährungsentscheidungen treffen“.
Gefangene, die vor den Vorstand treten, sagen, dass ihre Entscheidungen irrational sind, oft auf der Grundlage subjektiver und unbekannter Kriterien und manchmal auf der Grundlage ungenauer Informationen getroffen werden.

Quelle mit ausführlichem Bericht:
https://www.daytondailynews.com/news/ohio-parole-board-member-quits-calls-agency-toxic-and-secretive/ByJ9WXUeoJOFFhhr8dQP8M/
(19.01.2019, Laura A. Bischoff)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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