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05.02.2009 | Pakistan: Drei Christen wegen angeblicher Blasphemie verhaftet

Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) erfuhr, wurden am 3. Februar drei Christen in der nordöstlichen Provinz Punjab wegen angeblicher Blasphemie inhaftiert. Die pakistanische Mitgliedsorganisation der IGFM, CLAAS, teilte mit, die Christen würden in der Polizeistation des kleinen Ortes Baddomehli, Bezirk Narowal, ungefähr 100 km von der Millionenstadt Lahore entfernt, festgehalten. Es handelt sich dabei um Pastor Shafique, seinen jüngerer Bruder und deren betagten Vater.[...]

Die IGFM fordert, die von Staatspräsident Asif Ali Zardari und seinem christlichen Minderheitenminister Shabaz Bhatti zugesagte Gleichstellung der christlichen Minderheit umzusetzen. Die von Minister Bhatti öffentlich Mitte Januar angekündigte Abschaffung des Blasphemiegesetzes wartet auf ihre Verwirklichung. Unter dem Blasphemiegesetz § 295 C, das auch die Todesstrafe vorsieht, leiden besonders die religiösen Minderheiten wie Christen und Hindus durch privat motivierte falsche Anklagen. Berufungsverfahren ziehen sich jahrelang hin und wegen Blasphemie Inhaftierte sind durch islamistische Mitgefangene gefährdet.

Weitere Opfer des Blasphemiegesetzes noch immer in Haft

Die IGFM erinnert neben weiteren Fällen an die seit 2002 wegen angeblicher Blasphemie in Todeszellen einsitzenden Christen Anwar Kenneth und Kingri Masih. In Lahore wurden im November 2006 die rund 70 Jahre alten Christen James und Boota Masih wegen angeblicher Koranverunglimpfung zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.[...]
(Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) IGFM - Deutsche Sektion e. V.)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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