FAQ

Häufig gestellte Fragen
Fragen zu Brieffreundschaften & Regeln
Nein, die Brieffreundschaften sind von einer Mitgliedschaft unabhängig. Da man gemeinsam jedoch bekanntlich stärker ist, ist jeder, der sich gegen die Todesstrafe engagieren möchte, herzlich bei der Initiative gegen die Todesstrafe e.V. willkommen.
Es hat sich außerdem gezeigt, dass es während eines Briefwechsels mit einem Gefangenen im Todestrakt zu Situationen kommen kann, in denen es sehr hilfreich ist, wenn man sich mit anderen austauschen kann, die gleiche Erfahrungen machen bzw. gemacht haben. Auch hierfür ist eine Mitgliedschaft in einem Verein, der sich gegen die Todesstrafe engagiert, natürlich hilfreich.
Die Brieffreundschaftsgesuche auf den Seiten der Initiative gegen die Todesstrafe e.V. werden regelmäßig aktualisiert. Es finden sich dort in aller Regel nur Gesuche von Gefangenen, die noch immer Brieffreunde möchten.
Das Datum der letzten Aktualisierung findet sich jeweils am Ende des Brieffreundschaftsgesuches.
Gefangene, die auf den Seiten der Initiative gegen die Todesstrafe e.V. nach Brieffreunden suchen, sind in aller Regel auch ernsthaft daran interessiert.
Allerdings ist es der Initiative gegen die Todesstrafe e.V. nicht möglich zu prüfen, welcher Gefangene bereits wie viele Brieffreunde hat. Wir haben lediglich einen Überblick darüber, wie oft die Adresse eines Gefangenen bei uns bereits angefragt wurde.
Die Adresse, unter denen die Gefangenen zu erreichen sind, erfragen Sie bitte per E-Mail in unserem Sekretariat. Wenn Sie Ihren Brief schreiben, vergessen Sie bitte nicht, die Nummer des Gefangenen anzugeben, die in den Adressen in den Brieffreundschaftsgesuchen mit genannt ist.
In der Regel gibt man seine normale Adresse an. Wenn man das jedoch aus verschiedenen Gründen nicht möchte, ist es möglich eine Postfachadresse beim zuständigen Postamt anzumelden und als Adresse anzugeben. Die Angabe des vollständigen Namens ist aber auch dabei erforderlich.
Manche Postfilialen bieten auch den Service an, Briefe „postlagernd“ anzunehmen. So muss man nicht die eigene Adresse angeben, sondern die der Postfiliale. Die Briefe liegen dann für 7 Tage in der entsprechenden Filiale. Eine Benachrichtigung über eingegangene Briefe gibt es nicht, so dass man selbst nachfragen muss.
(Vorgehensweise siehe hier: https://www.deutschepost.de/de/p/postlagernd.html)
Ein normaler Brief (bis 20 g) in die USA kostet derzeit 1,10 Euro. Ein schwererer Standardbrief (bis 50 g) kostet 1,70 Euro. Großbriefe (bis 500g) kosten 3,70 Euro. Die aktuellen Preise für Luftpostbriefe in die USA finden Sie auf den Seiten der deutschen Post.
Eine finanzielle Unterstützung ist auf keinen Fall ein Muss.
Viele der Gefangenen sind einfach nur auf der Suche nach einem Brieffreund, nach einem regen Austausch mit anderen Menschen, die ihnen den Kontakt und Anschluss zur Außenwelt ermöglichen. Menschen, die Anteil nehmen durch ihre Freundschaft und ihr Mitgefühl.
Allerdings gibt es Gefangene, die keine finanzielle Unterstützung von Familienangehörigen etc. erhalten. Da es für die Gefangenen auch keine Möglichkeit gibt, im Gefängnis entgeltlich zu arbeiten, könnte die Finanzierung von beispielsweise Briefmarken eine denkbare Unterstützung sein. Um den Gefangenen finanziell zu unterstützen, kann man Geld auf dessen Konto per Money Order oder JPay überweisen – das hängt vom Bundesstaat ab.
Es gibt aber durchaus auch Gefangene, die ganz gezielt nach finanzieller Unterstützung suchen, z.B. um die Kosten für einen Anwalt aufbringen zu können. Diese wenden sich jedoch offen an die Initiative gegen die Todesstrafe e.V. mit einem Hilfegesuch.
Ausführliche Informationen zu Money Orders finden Sie hier.
Die Länge des Briefes bzw. eine gewisse Anzahl der Blätter darf in manchen Staaten nicht überschritten werden. Auch dürfen in vielen Staaten keine Briefmarken, Bargeld, Sticker, Tackernadeln, Büroklammern oder Ähnliches mit in den Briefumschlag gegeben werden. Ebenfalls kann die Anzahl der Fotos, die man beifügen möchte, begrenzt sein.
Bevor man also einen Gefangenen kontaktiert, sollte man sich unbedingt vorher über die genauen Briefregeln des betreffenden Staates informieren. Oftmals ändern sich die Bestimmungen sehr schnell, so dass es am sichersten ist, seinen Brieffreund zu Beginn direkt danach zu fragen.
Um Ihnen eine erste Kontaktaufnahme zu erleichtern, erhalten Sie zusammen mit der Adresse des Gefangenen von uns ein entsprechendes Info-Blatt für den betreffenden US-Bundesstaat.
Das ist abhängig von den Gefangenen, denen man schreibt. Es kann unproblematisch sein, es kann aber auch zu Unruhe unter den Gefangenen führen. Wir empfehlen, bei mehreren Brieffreunden besser Gefangenen in verschiedenen Bundesstaaten zu schreiben.
Das ist zwar nicht verboten, aber die Gefangenen können oder wollen hierzu oftmals keine Angaben machen, da sie teilweise auch von ihren Anwälten dazu angehalten sind, keine Informationen dazu in Briefen zu machen. Die Briefe werden von Gefängnisangestellten gelesen und Inhalte von Briefen können u.U. in einem evtl. Berufungsverfahren gegen den Gefangenen verwendet werden. Es ist verständlich, dass etwaige Verfahren, Gnadengesuche etc. nicht gefährdet werden sollen.
In einigen Bundesstaaten ist es den Gefangenen untersagt, Kontakt zu Minderjährigen zu unterhalten. Selbst dort, wo es Gefangenen erlaubt ist, wollen viele Häftlinge keine Kontakte zu Minderjährigen, weil das ihrem Verfahren schaden könnte, wenn der Staatsanwalt ihnen das negativ auslegt. Die Initiative gegen die Todesstrafe e.V. rät Jugendlichen unter 18 Jahren auch wegen der selbst für Erwachsene möglicherweise nicht zu unterschätzenden Belastung von einer Brieffreundschaft ab und gibt daher keine Adressen an Minderjährige heraus.
Wir können jedoch das Projekt „Connect Death Row“ empfehlen, das bewusst auf Kurzzeit-Kontakte mit Todestraktinsassen in einem geschützten Rahmen ausgelegt ist – hier können sich auch Jugendliche beteiligen.
Es gibt viele Möglichkeiten, als Schüler aktiv zu werden. Man kann zum Beispiel Wahlreferate zum Thema Todesstrafe halten. Außerdem kann man auch einen Lehrer ansprechen und fragen, ob das Thema im Unterricht behandelt wird. Die Klasse könnte gemeinsam überlegen, wie es bearbeitet werden soll und ob man eventuell damit auch eine öffentliche Aktion startet (zum Beispiel Artikel für die Regionalzeitung schreiben usw.).
Weitere Ideen, wie sich Jugendliche einbringen könnten, finden Sie hier.
Sieht man von Feiertagen, Sonntagen und Wochenenden ab, so dauert die Zustellung eines Briefes in der Regel wenigstens 6 bis 10 Tage, oftmals eher länger. In den meisten Gefängnissen der USA wird an den Wochenenden (an Samstagen und Sonntagen) keine Post zugestellt.
Das ist leider nicht direkt möglich, da die Gefangenen nicht über einen Internetzugang verfügen. Man kann lediglich per Brief mit den Gefangenen in Kontakt zu treten. Eine Alternative ist Jmail – auf diesem Weg kann man den Brief online schreiben und in den USA ausdrucken und verschicken lassen. Das spart von hier aus Zeit und Porto.
Dennoch haben die Gefangenen in vielen Bundesstaaten mittlerweile Tablets oder Zugang zu sogenannten Kiosks – damit haben sie keinen herkömmlichen Internetzugang, aber über entsprechende Portale wie Securus, Corrlinks oder Connect Network ist ein kostenpflichtiger Austausch von elektronischen Nachrichten möglich. Registrierung und Umgang damit ist allerdings häufig nicht so einfach.
Ja, in manchen US-Bundesstaaten gibt es die Möglichkeit von Telefonaten oder Video-Treffen, aber nicht überall. Die Bedingungen sind stark unterschiedlich, so dass hier keine allgemeinen Angaben möglich sind. Wir haben Informationen zu entsprechenden US-Bundesstaaten, die wir bei Bedarf zur Verfügung stellen.
Dieses ist in den meisten Staaten aus Sicherheitsgründen nicht gestattet.
Allerdings gibt es durchaus Möglichkeiten, den Gefangenen z.B. Bücher zukommen zu lassen. Man darf selbst jedoch keine Bücher schicken. Das ist nur über den jeweiligen Verlag oder über den Buchhandel (z.B. Amazon) möglich.
Auch bieten manche Staaten den Gefangenen die Möglichkeit, mehrmals im Jahr Pakete zu empfangen. In solchen Fällen senden die Gefangenen ihren Brieffreunden einen so genannten Orderzettel zu, auf dem sie angekreuzt haben, was sie benötigen. Das von dem Gefangenen Bestellte darf einen gewissen Betrag nicht überschreiten. Über das Internet wird bei einem konkreten amerikanischen Konzern dann geordert und online bezahlt. Dem Gefangenen wird nach Eingang des Rechnungsbetrages das Paket zugestellt.
Da die verschiedenen Staaten ihre Regelungen bezüglich Büchern und anderen Geschenken sehr unterschiedlich handhaben und diese auch teilweise sehr kurzfristig ändern, raten wir, den Brieffreund unbedingt nach den aktuell geltenden Regeln zu fragen, bevor man irgend etwas für ihn bestellt. Absprachen sind hier immer besser als missglückte Überraschungen.
Informationen hierzu findet man auf den Homepages der jeweiligen Gefängnisse. Es ist jedoch empfehlenswert den Brieffreund zu den speziellen Bestimmungen zu fragen. Zu einzelnen US-Bundesstaaten haben wir Informationsblätter mit den Besuchsregeln.
Ja, unter den rund 2250 Todestraktinsassen in den USA sind etwa 50 Frauen. Nur wenige von ihnen suchen bei uns nach Brieffreunden – es sind Frauen in Arizona (Sammantha U.), Kalifornien (Tanya N. und Cherie R.), Mississippi (Lisa C.) und North Carolina (Carlette P.). Besuchen Sie unsere Brieffreundschaftsseiten!
Ja, im Moment befindet sich Michael Apelt im Todestrakt von Arizona. Das Urteil Dieter Riechmanns, der im Todestrakt von Florida war, wurde im März 2010 in eine lebenslängliche Freiheitsstrafe ohne Möglichkeit der vorzeitigen Haftentlassung auf Bewährung (life without parole) umgewandelt.
Ja, es gibt ein paar wenige Deutsch schreibende Todestrakt-Insassen in den USA. Dabei handelt es sich jedoch um Ausnahmen. Die Gefangenen erwähnen in der Regel in ihren Gesuchen, ob sie, neben Englisch, noch weitere Sprachen sprechen / schreiben.
Wenn Sie in sprachlicher Hinsicht Unterstützung benötigen, können wir die kostenlose Übersetzungsseite „DeepL“ empfehlen, die eine erstaunlich gute Qualität aufweist.