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22.05.2013 | Saudi-Arabien: Justizurteile und eine Hinrichtung

In Qurayat im Norden von Saudi-Arabien wurde vorgestern ein Syrer enthauptet. Mohammad Yousuf Ezzeddine soll wegen Drogenhandel verurteilt worden sein, dies gab das Innenministerium über die staatliche Nachrichtenagentur SPA bekannt.

Es war die 41. Exekution des Jahres im Königreich, in dem die Scharia strikt angewendet wird.

Zwei der Hexerei gegen ihre Arbeitgeber beschuldigte aus Asien stammende Hausmädchen wurden von einem saudischen Gericht zu zehn Jahren Haft sowie 1000 Peitschenhieben verurteilt.

Sie sollen laut Informationen einer Tageszeitung an ihrem Arbeitsplatz Hexerei ausgeübt haben. Ihre Arbeitgeber hatten gemeldet, die Angestellten hätten Angst vor der Religionspolizei gehabt und sie hätten festgestellt, dass die Hausmädchen durch Hexerei den Angehörigen ihrer Arbeitgeber Schaden zugefügt haben. Details über den angeblichen Schaden wurden nicht veröffentlicht.

Mitglieder der Kommission zur Förderung der Tugend und zur Vorbeugung des Lasters, die die beiden Gebäude in Riad durchsucht hatten, fanden in den Schlafzimmern der beiden Hausmädchen Talismane und weitere "magische" Gegenstände.

In den vergangenen Jahren wurden gemäß Schariagesetzen mehrfach Personen enthauptet, die wegen Hexerei schuldig gesprochen waren.

In Saudi-Arabien leben über zwei Millionen Hausangestellte, die vor allem aus Indonesien, Sri Lanka und Afrika stammen.

Letzten Sonntag wurde laut einer Zeitungsmeldung der Schuldspruch eines saudischen Bürgers fallen gelassen, nachdem die Angehörigen eines jungen Mannes eine Entschädigung in Höhe von einer Million Riyal (ca. 200.000 Euro) angenommen hatten.

Der damals 14-jährige Ali Khawahir verletzte seinen Freund Mohammad Al Hazim im Streit mit Stichwunden so, dass dieser anschließend querschnittsgelähmt war. Die Todesstrafe blieb Khawahir zwar erspart, doch das Gerichtsurteil sah vor, auch ihn von der Hüfte abwärts zu lähmen, falls sich die Parteien nicht auf ein Blutgeld einigen können.

Khawahir soll nun nach zehn Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen werden.

Dem Vernehmen nach bestreitet das Justizministerium, dass das Gericht diese Bestrafung verhängt habe.

Quellen: Agence France-Presse, Emirates 24/7, Gulf News, Zeit

 

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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