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14.03.2015 | Utah will Erschießungskommando wieder einführen

Zum Tod verurteilte Straftäter könnten im US-Bundesstaat Utah bei einem Mangel an Giftspritzen möglicherweise bald von Exekutionskommandos erschossen werden.

Einen entsprechenden Gesetzentwurf verabschiedete der Senat des Bundesstaates am Dienstag mit einer Mehrheit von 18 zu 10 Stimmen. Wenn der republikanische Gouverneur Gary Herbert das Gesetz nun unterzeichnet, wäre Utah der erste amerikanische Staat, in dem solche Kommandos erlaubt wären. Herbert hat sich bislang nicht geäußert, wie er zu der Maßnahme steht, die im Februar bereits knapp das Repräsentantenhaus von Utah passiert hatte. Herberts Sprecher Marty Carpenter teilte diese Woche jedoch mit, die Methode würde Utah eine legitime Alternative geben, sollten die Hinrichtungsmedikamente nicht verfügbar sein. Die Gefängnisbehörde von Utah hatte zuletzt angemahnt, sie habe derzeit keinerlei Mittel vorrätig. In dem konservativen Staat hatten zum Tod verurteilte Häftlinge bis vor etwa einem Jahrzehnt die Wahl, ob sie von einem Exekutionskommando erschossen werden wollen. Die Praxis wurde 2004 von den Abgeordneten des Staates abgeschafft. Ihrer Ansicht nach erzeugte diese Maßnahme eine übermäßige Medienaufmerksamkeit, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit habe sich zudem weg von den Opfern und hin zu den Mördern gerichtet, hieß es damals. Seit Wiederaufnahme der Todesstrafe in den 70er Jahren kam ein Erschießungskommando dreimal zum Einsatz: 1977, 1996 und 2010 - jedes Mal in Utah.

Quelle: www.rp-online.de/panorama/ausland/todesstrafe-in-utah-toeten-bald-erschiessungskommandos-aid-1.4935576

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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