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18.10.2016 | Oregon: Gouverneurin hält an Moratorium fest

Kate Brown, Gouverneurin von Oregon, möchte das Todesstrafen - Moratorium auch in der kommenden Amtsperiode aufrechterhalten, sofern sie erneut gewählt würde.

Der frühere Gouverneur John Kitzhaber gab das Moratorium zwei Wochen vor der geplanten Hinrichtung von Gary Haugen 2011 bekannt.
Als Kate Brown im Februar 2015 sein Amt übernahm, sagte sie, sie würde sich der Thematik erst mal in Ruhe annehmen wollen und in dieser Zeit das Moratorium aufrechterhalten wollen.

Gründe für die Aufrechterhaltung soll unter anderem auch die mangelnde Möglichkeit der Medikamentenbeschaffung im Rahmen des Protokolls sein.

1984 haben Oregons Wähler die Todesstrafe wieder eingeführt und seither haben der Staat und die Obersten US-Gerichtshöfe diese Entscheidung auch aufrechterhalten.
Oregons Todestrakt umfaßt aktuell 34 Häftlinge, die 23 Stunden am Tag in ihren Zellen sitzen. In den vergangenen fünf Jahrzehnten wurden nur zwei Hinrichtungen durchgeführt, beide im Jahr 1990. Beide Häftlinge haben nach Ablauf ihrer Berufungsmöglichkeiten ihre Hinrichtungen vorangetrieben.

Clatsop County Bezirksstaatsanwalt Josh Marquis, ein ausgesprochener Befürworter der Todesstrafe in Oregon, äußerte sich sehr kritisch gegenüber Browns Plan: „Wenn sie der Meinung ist, die Todesstrafe sei falsch, dann sollte sie auch den Mumm haben, alle bestehenden Todesurteil umzuwandeln.“

Gary Haugen hatte letztes Jahr erneut einen Hinrichtungstermin für das kommende Jahr erhalten - 23.01.2017 - aber die Durchführung bleibt weiterhin offen, denn laut seines Anwalts habe Haugen nun eine Klage eingereicht, die sich auf die zu lange Wartezeit zwischen Hinrichtungsbefehl und tatsächlicher Ausführung bezieht.
Bundesrichter nehmen sich nun der Sache an.

Quelle mit ausführlichem Bericht:
http://www.oregonlive.com/pacific-northwest-news/index.ssf/2016/10/brown_to_maintain_death_penalt.html
(17.10.2016, Tony Hernandez)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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