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17.12.2017 | Todesstrafe in den USA 2017: Acht Urteilsumwandlungen konnten erreicht werden

In diesem Jahr konnte die Zahl der seit 1976 unschuldig Entlassenen um vier auf 160 erhöht werden. Weitere vier Urteilsumwandlung zu einer lebenslangen Haftstrafe konnte die Zahl der zum Tode verurteilten Menschen senken.

Isiah McCoy wurde des Mordes beschuldigt und konnte nun, fünf Jahre nach der fälschlichen Verurteilung zum Tode, in Delaware als unschuldig entlassen werden. Eine „durchgehend unprofessionelle Leitung“ seitens der damaligen Staatsanwaltschaft war der angegebene Grund.

Auch Rodricus Crawford, der in Caddo Parrish, Lousiana, entlassen wurde, wurde Opfer eines Staatsanwaltes, dem rassistisches Vorgehen und aufhetzende Bemerkungen vorgeworfen wurden.
Crawford wurde 2012 zum Tode verurteilt, weil er angeblich seinen einjährigen Sohn getötet haben soll. Allerdings lagen Beweise vor, dass das Baby eines natürlichen Todes gestorben ist. Der beklagte Staatsanwalt Dale Cox tätigte u.a. die Aussage „[Crawford] verdiene so viel körperliches Leid bis zu seinem Tod wie nur menschenmöglich“. Weiterhin schloss er afroamerikanische Jurymitglieder konsequent aus, was Crawford schließlich einen neuen Prozess bescherte. Nach erneuter Überprüfung des Falls, konnten alle Anklagepunkte fallengelassen werden.

Ralph Daniel Wright, Jr., der in Florida von einer Jury mit 7-5 Stimmen zum Tod verurteilt wurde, konnte im Mai entlassen werden. Das damals geltende Gesetz wurde mittlerweile als unrechtmäßig abgeurteilt, mittlerweile muss die Jury in Florida einstimmig zu einem Urteil kommen.
DNA - Spuren auf dem Handschuh, der mutmaßlich vom Täter getragen wurde, konnten Wright nicht zugeordnet werden.

In Arkansas konnte Rickey Dale Newman aus dem Todestrakt entlassen werden, 16 Jahre nachdem er verurteilt wurde. Trotz einer schweren Form von Depressionen, Posttraumatischer Belastungsstörung und einem IQ, der ihn eigentlich hätte von einer Hinrichtung ausschließen müssen, wurde er für prozessfähig und so kompetent eingestuft, sich selbst verteidigen zu können.
Seine für für 2005 angesetzte Hinrichtung wurde nur vier Tage vorher abgesagt. Die Staatsanwaltschaft hatte offenbar Beweise zurückgehalten. Weiterhin konnte festgestellt werden, dass der damalige Arzt signifikante Fehler bei den psychologischen Tests gemacht hatte.

Quelle mit ausführlichen Berichten und Statistiken:

https://deathpenaltyinfo.org/documents/2017YrEnd.pdf
(abgerufen am 15.12.2017)

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. | www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de

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