Oklahoma: Michael Smith hingerichtet – sein Anwalt verweigerte die Arbeit

Am Donnerstagvormittag wurde im US-Bundesstaat Oklahoma der 41-jährige Michael Dewayne Smith mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Er wurde zum Tod verurteilt für die Ermordung einer 41-jährigen Frau und eines 22-jährigen Mannes im Jahr 2002.

Bei einer Gnadenanhörung vor wenigen Wochen brach Smith in Tränen aus, als er seine Schuld bestritt: „Ich habe diese Verbrechen nicht begangen. Ich habe diese Menschen nicht getötet. Ich war total high auf Drogen. Ich kann mich nicht einmal an meine Verhaftung erinnern.“

Reverend Don Heath, Vorsitzender der Oklahoma Coalition to Abolish the Death Penalty, gab als Reaktion auf die Hinrichtung die folgende Erklärung ab: „Michael Smith war ein aufgewühlter und verletzlicher junger Mann mit geistiger Behinderung. Er wurde von seinen Ratgebern schlecht beraten, die ihn ermutigten, seine Unschuld zu beteuern, anstatt die Verantwortung für seine Verbrechen zu übernehmen. Das hat ihn jede Chance auf Begnadigung gekostet. Er brauchte Gnade und Vergebung und bekam keine.“

Wie schlecht Smiths anwaltliche Vertretung war, zeigte sich zuletzt in den Tagen vor der Hinrichtung. Abraham Bonowitz von Death Penalty Action: „So etwas habe ich noch nie gesehen. In diesem Augenblick, während ich dies schreibe, drängt sich die Familie von Michael Smith in das Büro des Anwalts Mark Henricksen in Oklahoma City, um zu fordern, dass letzte Berufungen eingelegt werden. Am Montag hatte er Michael gesagt, dass er Berufung einlegen würde.“

Der Anwalt hatte sich zuvor geweigert, sich weiter für seinen Mandanten einzusetzen, wie Smith öffentlich gemacht hatte. „Heute nachmittag“, so Bonowitz weiter, „rief er Michael an, um ihm mitzuteilen, dass er keine Zeit mehr habe und nichts mehr einreichen wolle. Jetzt wurde der Familie mitgeteilt, dass die Anwälte an einer Berufung arbeiten, aber ihre Anwesenheit im Büro, um Maßnahmen zu fordern, lenke sie ab. Vor wenigen Minuten riefen die Anwälte den Sicherheitsdienst, um die Situation zu klären.“

Quelle: https://www.independent.co.uk/news/world/americas/crime/oklahoma-execution-michael-smith-innocence-b2523490.html