Todesstrafe – ein mit Folter gepflasteter Weg: Kampagne zum Welttag gegen die Todesstrafe am 10. Oktober 2022

Initiative gegen die Todesstrafe e.V. veröffentlicht Beitragsserie in ihrer Website

Der 10. Oktober ist der internationale Tag gegen die Todesstrafe, der von der World Coalition Against the Death Penalty bereits zum 20. Mal in Folge ausgerufen wird. Dieses Jahr ist der Fokus auf den Aspekt der Folter gerichtet.  

Folter ist das gezielte Zufügen von psychischem oder physischem Leid (Schmerz, Angst, massive Erniedrigung), um Aussagen zu erpressen, den Willen des Folteropfers zu brechen oder das Opfer zu erniedrigen.

In Ländern, in denen es die Todesstrafe gibt, werden Verdächtige häufig gefoltert, um ein Geständnis zu erpressen, unter anderem aus Malaysia, dem Iran und Saudi-Arabien sind Fälle von Amnesty International dokumentiert.

Das „Todestrakt-Phänomen“ beschreibt die speziell der Todesstrafe innewohnende Folter: Das Warten auf die eigene Hinrichtung. In den USA ist die Zeit ab der Bekanntgabe eines Hinrichtungsdatums für den Betroffenen oft ein perfides Wechselbad zwischen Bangen und Hoffen auf einen Aufschub. Mitunter kommt der, wenn der Gefangene schon für die Hinrichtung bereit gemacht wird. Beim nächsten Hinrichtungsdatum geht diese Folter von neuem los.

Schon die Haft im Todestrakt fügt gezieltes Leid zu, das Merkmal für Folter.

In den USA dürfen zum Tode Verurteilte in der Mehrheit der Staaten keine Kontaktbesuche mehr empfangen. Das heißt, mit dem Urteil erlischt für sie aller liebevolle Körperkontakt mit ihren Freunden und Familienangehörigen. Keine Umarmung mehr, nicht einmal ein Händedruck.

In Japan erfahren zum Tode Verurteilte das Datum ihrer Hinrichtung nicht, jeder Morgen kann ihr letzter sein. Die Verwandten erfahren von der Hinrichtung erst nach der Vollstreckung.  

Die Initiative gegen die Todesstrafe e.V. fordert: Stoppt diese Folter jetzt – durch Abschaffung der Todesstrafe weltweit! In seiner Website (www.initiative-gegen-die-todesstrafe.de) veröffentlicht der Verein rund um den 10. Oktober täglich Beiträge u.a. von Gefangenen zum Aspekt der Folter im Zusammenhang mit der Todesstrafe.

Der Verein: Als gemeinnützig anerkannter Verein engagiert sich die Initiative gegen die Todesstrafe e.V. für eine weltweite Abschaffung der Todesstrafe. Die Schwerpunkte unserer Tätigkeit liegen in fundierter Aufklärungsarbeit, parteiunabhängigem politischem Engagement und der Gefangenenunterstützung.

Sina Vogt
Pressesprecherin der Initiative gegen die Todesstrafe e.V.

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