Tansania: Präsident begnadigt 256 Todestraktinsassen

Zum Unabhängigkeitstag ließ Präsident John Magufuli am letzten Mittwoch in Tansania 256 Todesurteile in lebenslängliche Haftstrafen umwandeln und setzte damit ein positives Zeichen in Richtung Abschaffung der Todesstrafe.

„Heute ist unser Unabhängigkeitstag [und] ich hätte 256 Todesurteile bestätigen sollen. Ich richtete keinen einzigen hin. Ich wandelte die Urteile in lebenslängliche Haftstrafen um“, gab Magufuli während einer Gelöbnisfeier für die neuen Kabinettsmitglieder bekannt. „Das Gesetz sagt, ich muss all 256 hängen lassen. [Aber] wer würde mehr sündigen – jene, die für einen, zwei oder drei Morde verurteilt wurden, oder ich, der 256 umbringen soll?“

Für Menschenrechtsorganisationen stellen die Begnadigungen einen signifikanten Meilenstein dar. Seit fast drei Jahrzehnten wurden in Tansania keine Hinrichtungen mehr durchgeführt, jedoch weiterhin Todesurteile ausgesprochen. Die Todestraktinassen befinden sich landesweit verteilt in verschiedenen Gefängnissen des ostafrikanischen Landes. Meist unter unbeschreiblich qualvollen und hoffnungslosen Umständen.

Quelle und weitere Informationen:
Tanzania commutes death sentences of 256 convicts“, Anadolu Agency vom 9. Dezember 2020