Oklahoma: James Coddington hingerichtet trotz Gnadenempfehlung des Begnadigungsausschusses
Am Donnerstagvormittag wurde der 50-jährige James Coddington im US-Bundesstaat Oklahoma durch eine tödliche Injektion hingerichtet.
Er war zum Tod verurteilt, weil er 1997 einen mit ihm befreundeten 73-jährigen Mann mit einem Hammer erschlug, als dieser ihm kein Geld für Kokain geben wollte. James Coddington war von jahrelangem Alkohol- und Drogenmissbrauch geprägt, der bereits im Kindesalter begann, als sein Vater ihm Bier und Whiskey in die Babyflaschen gab.
Bei der Anhörung vor dem Gnadenausschuss zeigte er sich sehr emotional und reuevoll. Fürsprecher selbst unter dem Gefängnispersonal bestätigten, wie sehr Coddington sich positiv verändert habe, sodass der Begnadigungsausschuss dem Gouverneur mit 3 zu 2 Stimmen eine Umwandlung des Todesurteils in eine lebenslange Haftstrafe empfahl.
Gouverneur Stitt lehnte am Tag vor der Hinrichtung eine Begnadigung ohne Angabe von Gründen ab. Während der Sohn des Opfers den Täter hingerichtet sehen wollte und ihm dessen Reue nicht abnahm, schrieb ein Cousin des Opfers während einer Online-Mahnwache auf Facebook: „Unsere ganze Familie vergibt James und wir lieben dich.“
Ähnlich äußerte sich eine Frau, die Opfer eines Raubüberfalls war, den er verübt hatte – sie hatte Gouverneur Stitt um Gnade für Coddington gebeten: „Lebendig kann er im Gefängnis noch von Nutzen sein. Sein Tod wird niemandem auf der Welt helfen.“
Quelle: https://www.sfchronicle.com/news/article/Oklahoma-executes-James-Coddington-for-1997-17397648.php
Weitere Informationen:
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Execution Vigil for James Coddington