Quintin Jones in Texas hingerichtet – offenbar ohne die üblichen Zeugen der Medien

Am Mittwochabend wurde in Huntsville im US-Bundesstaat Texas der 41-jährige Quintin Phillippe Jones mit einer tödlichen Injektion, einer Überdosis Pentobarbital, hingerichtet. Er hatte 1999 als Drogenabhängiger seine 83-jährige Großtante wegen 30 Dollar mit einem Baseballschläger getötet.

Die Schwester des Opfers hatte Quintin Jones vergeben und um Gnade gebeten, doch weder der Gnadenausschuss von Texas noch Gouverneur Greg Abbott ließen sich durch die offensichtliche Reue von Jones erweichen – und auch nicht durch rund 200.000 Unterschriften verschiedener Petitionen. Letzte Berufungen, u.a. beim Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, waren ebenfalls erfolglos.

Reporter der Associated Press und vom Huntsville Item waren als Medienzeugen vorgesehen, wurden aber nicht in die Zeugenräume gebracht. Es gab keine unmittelbare Erklärung für den Ausschluss der Medien. Normalerweise erhält das Büro für Öffentlichkeitsarbeit einen Anruf vom Büro des Gefängnisdirektors, dass alle Rechtsmittel ausgeschöpft sind, die Hinrichtung fortgesetzt wird und die Medienzeugen hinzugezogen werden können. Am Mittwochabend wurde dieser Anruf nicht getätigt. Die Gefängnisbehörde entschuldigte sich später und sprach von einer Fehlkommunikation.

Jones war der erste Häftling in Texas, der eine tödliche Injektion seit der Hinrichtung von Billy Joe Wardlow am 8. Juli letzten Jahres erhielt. Während Texas normalerweise der Staat mit den meisten Hinrichtungen ist, wurden im Jahr 2020 nur drei Insassen hingerichtet – die wenigsten Hinrichtungen in fast 25 Jahren, hauptsächlich wegen der Pandemie.

Weitere Informationen in unserem Blogartikel „Quintin Jones soll gegen den Willen der Opferangehörigen durch den Staat Texas hingerichtet werden“ und in diesem Kurz-Video!